Maßnahme Lan-K-02
Regenerative Energieerzeugung: Um die regionale Unabhängigkeit der Energieproduktion zu stärken sollte die Nutzung landwirtschaftlich produzierter Biomasse zur Energieerzeugung gesteigert werden.
Art der Maßnahme: |
- Organisatorische Maßnahme - Maßnahme deren Umsetzung der Koordination und Absprache verschiedener Akteure bedarf
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Zielgruppe(n): Kreisangehörig, Kleine Gemeinde, Kreisfrei
Umsetzbarkeit:
mittelfristig
Mittelfristig umsetzbare Maßnahmen:
Maßnahme kann mittelfristig, d. h. innerhalb von einigen Monaten oder Jahren umgesetzt werden, weil Ressourcen dafür aufgewendet werden müssen, die nicht sofort zur Verfügung stehen und/oder weil bei der Umsetzung der Maßnahme Konflikte zu erwarten sind, die eine Abstimmung mit verschiedenen Akteuren notwendig machen und/oder weil die Maßnahme auf nur mittelfristig veränderbare Rahmenbedingungen abzielt (z. B. Tätigung von Investitionen).
mit moderatem Kostenaufwand
Maßnahmen mit moderatem Kostenaufwand:
Größerer finanzieller Aufwand (ca. 10.000 bis ca. 100.000 EUR), für den Mittel aber in der Regel für das kommende Haushaltsjahr bereitgestellt werden können (vorübergehende personalbezogene Maßnahmen, Aufträge an Dritte, kleinere Investitionen).
Ständige Beteiligte: Eigentümer von Flächen, Nutzer von Flächen, Übergeordnete Planungsebenen
Weitere Akteure: |
Kleine und kreisangehörige Gemeinden |
Kreisfreie Städte |
intern |
extern |
intern |
extern |
- Stadtentwicklung
- Eigenbetriebe
- Tiefbau
- Wirtschafts- und Verkehrsförderung
- Umwelt
- Stadtplanung
| - Versorgungsunternehmen
- Landesumweltamt
- Landwirtschaftskammer
- Landwirtschaftsamt
| - Stadtentwicklung
- Eigenbetriebe
- Tiefbau
- Wirtschafts- und Verkehrsförderung
- Umwelt
- Stadtplanung
- Landwirtschaftskammer
- Landwirtschaftsamt
| - Versorgungsunternehmen
- Landesumweltamt
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Umsetzungsansätze
Baurecht auf Zeit, Städtebauliche Verträge
Steuerung der klimaangepassten, städtebaulichen Entwicklung
und Ordnung am Beispiel von städtebaulichen Verträgen,
Stadtumbaumaßnahmen und in Anwendung des Baurechts auf Zeit
(zeitlich aufeinanderfolgende Nutzungen).
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Ansatz: |
- städtebauliche Verträge
- Baurecht auf Zeit
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Vorgehen: |
- Beispiele für Gestaltungsoptionen:
- Einforderung Klimaanalysen
- Gestaltung Außenflächen
- Standortfestlegungen
- Maß der Nutzung
- Anschluss- /Benutzungspflichten
- Folgekosten
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Vorteile: |
- vielfältige Gestaltungsoptionen für die Klimaanpassung
- Einschaltung Privater
- "übergesetzliche" Mehrleistungen
- flexible Lösungen
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Grenzen: |
- Kopplungsverbot
- Abänderung ortsrechtlicher Normen
- Gebot der Angemessenheit bzw. Übermaßverbot
- Mangelnde kommunale Erfahrung in der Anwendung
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Beitrag zur Anpassung: |
- vielfältige Gestaltungsoptionen
- Plan-B-Option
- Resilienz von Raumstrukturen
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Umsetzungsbeispiel: Stadt Freiburg – Klimaneutrale Stadt 2050
Das Ziel der Stadt Freiburg ist es bis 2050 Klimaneutralität zu erlangen. Um dieses Ziel zu erreichen hat die Stadt 2011 die Studie „Freiburg 2050 – auf dem Weg zur Klimaneutralen Kommune“ in Auftrag gegeben. Diese Studie verwendet hierzu die Methode des Backcastings, d.h. es wird nicht der Weg von heute aus in die Zukunft prognostiziert und daraus Maßnahmen entwickelt, sondern die klimaneutrale Stadt im Jahr 2050 als Ausgangsbasis genommen. Hierfür wurden dann mehrere Szenarien entwickelt die Aussagen treffen, welche Entwicklungen vorangetrieben werden mussen, um dieses Ziel zu erreichen.
Umsetzungsbeispiel: Stadt Wolfhagen – Nachhaltige und lebendige Kernstadt Wolfhagen 2030
Die Stadt Wolfhagen nimmt an dem EU-Projekt InContext (Individuals in Context) teil. Ziel des Projektes ist sowohl den internen als auch externen Kontext für nachhaltiges Verhalten zu analysieren. Im Rahmen dieses Projektes setzt sich die Stadt Wolfhagen, zusammen mit zwei weiteren Modellkommunen, mit fördernden Faktoren und Hindernissen einer nachhaltigen Entwicklung auseinander. Im Kontext dieses Forschungsvorhabens werden Backcasting-Prozesse eingesetzt, mit deren Hilfe Ergebnisse für innovative Kooperationsmechanismen generiert werden sollen.
Backcasting
Das "Backcasting" (Zurückblenden) als Methode greift die
normative Komponente der Szenarioentwicklung heraus, bei die
Frage gestellt wird, welche Entscheidungen notwendig sind, um ein
bestimmtes Anpas-sungsziel zu erreichen. Es geht beim Backcasting
weniger darum, Aussagen über mögliche zukünftige Zustände zu
erhalten, sondern vielmehr darum, bereits jetzt gestaltend auf
diese Zustände einzuwirken, indem die Umsetzbarkeit und
Rahmenbedingungen von Strategiezielen abgebildet werden.
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Ansatz: |
- "Zurückblenden"
- "Zurückentwicklung"
- Szenarioentwicklung
- Zielerreichung in Einzelschritten
- gestaltende Einwirkung auf zukünftige Zustände
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Vorgehen: |
- Zeitrahmen setzen
- aktuelle Situation beschreiben
- Definition Zielsituation
- "Blick zurück", alternative Zielpfade und Einflüsse
identifizieren
- Schritte definieren
- detaillierte Handlungsoptionen
- Chancen, Risiken &Maßnahmen bewerten
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Vorteile: |
- Aufzeigen von Inkonsistenzen zwischen kurz-und
langfristigen Zielen
- Langzeitperspektive
- globale Zielsetzung
- kurzfristige Erreichung von Zwischenzielen
- diskursiver Konsens: Partizipation
- Ansatz zum Umgang mit Unsicherheit
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Grenzen: |
- oft kosten- und zeitaufwändig
- keine zielgerichtete Zukunftsforschung, sondern
Werthaltungen und Ziele
- 3 Erfolgsvoraussetzungen:
- Partizipationsschancen
- Diskurs über Werte &Lebensstile
- Interdisziplinäre Begleitforschung
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Beitrag zur Anpassung: |
- keine "Prognosefokussiertheit"
- Dialog mit Öffentlichkeit
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Literatur
City of London Corporation (2007): Rising to
the Challenge - The City of London Corporation's Climate
Adaptation Strategy. London.
HCMC:
BMBF, BTU, Future Megacities Projekt, Megacity Research Project
TP. S. 110.Ho Chi Minh.
Jackson, R. (2006): The Role of Spatial
Planning in Combating Climate Change. Manchester.
Land Brandenburg (2008): Maßnahmenkatalog zum
Klimaschutz und zur Anpassung and die Folgen des Klimawandels.
Ministerium für ländliche Entwicklung, Umwelt und
Verbraucherschutz, Frankfurt (Oder).
Gesetze
Nutzung landwirtschaftlich produzierter Biomasse
(BiomasseV)