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Forschung zum Klimawandel: Behördenleiter unterzeichnen Projektvereinbarung

Starke Regenfälle mit Sturzfluten häufen sich und damit auch die Schäden an der Infrastruktur. Die strategische Behördenallianz "Anpassung an den Klimawandel" soll Informationen, Argumente und Handlungsempfehlungen für kommunale Planungen liefern.

Die Leiter der Einrichtungen haben am 17. Februar 2014 im Umweltbundesamt Dessau die Vereinbarung über das neue Kooperationsprojekt unterzeichnet. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, mithilfe von Radardaten die regionale Verteilung von starken Niederschlägen zu ermitteln und daraus Handlungsoptionen für die Stadt- und Regionalplanung, für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe abzuleiten. Träger des Vorhabens sind neben dem BBSR das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, der Deutsche Wetterdienst, das Technische Hilfswerk und das Umweltbundesamt.

Seit Mitte 2001 verfügt der Deutsche Wetterdienst über ein flächendeckendes Radarverbundnetz für ganz Deutschland. Das kann nicht nur für Unwetterwarnungen genutzt werden. Softwaregestützt sind auch langfristige Auswertungen zur räumlichen Verteilung von Extremniederschlägen möglich. Die Daten sind so hoch aufgelöst, dass kommunale Planer künftig anhand von Karten so genannte "Hot Spots" erkennen können - Orte in der eigenen Region also, wo es über Jahre gemittelt besonders häufig und stark geregnet hat.

Die Wissenschaftler wollen in einem ersten Schritt die große Datenmenge auswerten und diese dann für die Kommunen so aufbereiten, dass sie Vorsorgemaßnahmen zum Regenwasserrückhalt besser planen können. Auch wenn sich damit nicht genau Ort, Dauer und Stärke von Extremwitterungen vorhersagen lassen und die zugrunde liegende Zeitreihe von zwölf Jahren sehr kurz ist: Räumliche Schwerpunkte lassen sich daraus ableiten.

Das BBSR ist seit 2012 Mitglied der Strategischen Behördenallianz Anpassung an den Klimawandel. Neben der Forschung wollen die beteiligten Einrichtungen vor allem die Umsetzung der Ergebnisse in der Praxis unterstützen. Das gemeinsam finanzierte Projekt "Erstellung einer dekadischen radargestützten hochauflösenden Niederschlagsklimatologie für Deutschland zur Auswertung der rezenten Änderung des Extremverhaltens von Niederschlag (Radarklimatologie)" startet im April 2014. Erste Zwischenergebnisse werden im Frühjahr 2015 vorliegen.

>> Weitere Informationen zur Strategischen Behördenallianz

Kontakt:
Dr. Fabian Dosch
Referat I 5 – Verkehr und Umwelt
fabian.dosch@bbr.bund.