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Regensburg

Die Stadt Regensburg nahm als einzige Modellstadt mit zwei parallel durchgeführten Projekten an dem ExWoSt-Forschungsvorhaben teil. Durch deren Verknüpfung sollen Synergien zwischen strategischer Planungs- und operativer Handlungsebene genutzt werden.

Ausgangslage/Betroffenheit

Unter den Modellprojekten weist Regensburg das stärkste Bevölkerungswachstum auf – sowohl in der zurückliegenden Einwohnerentwicklung als auch in den Prognosen bis 2025, nach denen ein Anstieg der Bevölkerung um 5,4% erwartet wird.

Die Regensburger Altstadt wird als „Steinerne Stadt“ charakterisiert. Ihre historisch gewachsene dichte Baustruktur mit steinernen Plätzen und Gassen, wenig Bäumen im öffentlichen Raum und einer hohen Nutzungsdichte (Wohnen, Einkaufen, Arbeiten, Tourismus) erwärmt sich insbesondere im Sommer stärker als das Umland und wirkt als Hitzespeicher. So können die Temperaturunterschiede im Stadtgebiet bis zu 6 °C betragen.

Das Phänomen der Wärmeinsel, das sich im Zuge des fortschreitenden Klimawandels deutlicher ausprägt, impliziert einen sinkenden thermischen Komfort, löst zusätzliche Energiebedarfe aus und stellt u.U. veränderte Ansprüche an die Gestaltung von Freiflächen. Aufgrund der Lage an der Donau muss sich Regensburg ferner auf häufigere Schwüle und Gefährdung durch Hochwasser einstellen.

Handlungsfelder/Projektziele

Aus dem oben genannten Grund nahm die Stadt Regensburg als einzige Modellstadt mit zwei Projekten an dem ExWoSt-Forschungsvorhaben teil. Eines auf der vorbereitenden sowie eines auf der realisierenden Planungsebene, parallel durchgeführt. Durch deren Verknüpfung sollen Synergien zwischen strategischer Planungs- und operativer Handlungsebene genutzt werden.

Auf vorbereitender Ebene soll ein Konzept zur Integration einer Klimafolgenabschätzung und Anpassungsstrategien an den Klimawandel in die Umweltprüfung für den Flächennutzungs- und integrierten Landschaftsplan entwickelt und erprobt werden.

Auf der realisierenden Planungsebene sollen Anpassungsstrategien an den Klimawandel und -maßnahmen speziell für das Denkmal-Ensemble und UNESCO-Welterbe „Altstadt Regensburg“ bei der Fortschreibung des Welterbe-Managementplans entwickelt werden.

Ergebnisse des Modellprojekts

Ziel der Stadt Regensburg war es, die Ergebnisse des Forschungsvorhabens in laufende Planungsprojekte (Welterbemanagementplan, städtebauliches Rahmenplankonzept Innenstadt 2025, Fortschreibung des Flächennutzungsplans) zu integrieren.

Teilprojekt A

Im Teilprojekt A (Integration von Klimaanpassungsmaßnahmen in den Flächennutzungsplan) wurde ein "Fachplan Stadtklima" entwickelt. Dieser beinhaltet Leitlinien und Bausteine, um Klimafolgenabschätzungen und Anpassungsstrategien an den Klimawandel in den Flächennutzungsplan zu integrieren.

Teilprojekt B

Das Teilprojekt B (Klimaanpassung im Welterbe-Ensemble Innenstadt) entwickelt unter besonderer Berücksichtigung des Denkmalschutzes Maßnahmen zur Klimaanpassung. Hier wurde versucht Anpassungsmaßnahmen insbesondere für extreme Hitze zu entwickeln, die den Denkmalschutz möglichst wenig beeinträchtigen. Die Maßnahmen wurden in den "Welterbemanagementplan" sowie in das "Städtebaulichen Handlungskonzept Innenstadt" aufgenommen.

Verstetigung

Es wird die Einrichtung einer fachübergreifenden Klimawandelkoordinationsstelle in der Regensburger Verwaltung geprüft.
Die im Rahmen des Welterbe-Managementplans entwickelten Maßnahmen werden sukzessive umgesetzt. Auch der Stadtentwicklungsplan wird bei seiner Fortschreibung um die Aspekte der Anpassung an den Klimawandel ergänzt. Zudem ist geplant die Erkenntnisse aus dem Forschungsvorhaben in einem Fachkonzept Stadtklima mit integrierter Anpassungsstrategie einfließen zu lassen.

Weiterhin finden die Erkenntnisse aus dem Forschungsvorhaben in der Fortschreibung des FNPs Berücksichtigung.